Die richtige Autopflege nach dem Winter

Jeder Winter ist für unsere Fahrzeuge eine Quälerei – Streusalz, Schmutz, Schnee und Eis setzen ihnen innen und außen zu. Also ist nach dem Winter genau die richtige Zeit für eine umfangreiche Autopflege. Wir verraten, worauf es dabei ankommt.

Der Räderwechsel

Um das Auto nach dem Winter fit für die kommende Saison zu machen, werden neben einer Rundum-Reinigung auch die Winter- gegen die Sommerräder gewechselt. Die Faustregel sagt, dass dies spätestens nach Ostern erledigt werden sollte. Der optimale Zeitpunkt ist selbst für Experten schwer zu ermitteln, denn das europäische Wetter gestaltet sich in den einzelnen Regionen sehr unterschiedlich. Daher ist der Oster-Termin eher ein Anhaltspunkt und für die höheren Gebirgslagen möglicherweise nicht maßgebend.

Falls Sie dort zu Ostern noch mit Glätte und Schnee konfrontiert sind, bleiben die Winterreifen besser am Auto. Für den Wechsel sollten die Straßen rund um die Uhr schnee- und eisfrei sein, es sollte keine Temperaturen unter 0° C mehr gegeben haben, auch nachts in den letzten sieben bis zehn Tagen nicht mehr. Die Umstellung auf Sommerreifen bringt neben der Verschleißvermeidung an den Winterreifen auch ein Plus an Sicherheit. Für den Wechsel, wenn er nicht in der Werkstatt durchgeführt wird, sind die Sommerreifen auf Profil und Schäden zu prüfen. Der Gesetzgeber schreibt mindestens 1,6 mm Profil vor, man empfiehlt den Wechsel aber schon ab 2-3 mm. Des Weiteren müssen die Räder ausgewuchtet werden. Ein Wechsel durch Fachleute in der Werkstatt ist daher empfehlenswert.

Check des Wagens und Frühjahrsputz

Für den Frühjahrsputz gibt es preiswerte Reinigungsmittel im Supermarkt, lediglich ein Motorraum-Reiniger ist besser über den Fachhandel zu beziehen. Die Außenwäsche kann nach dem langen Winter in der Waschanlage stattfinden. Extrem wichtig ist die Unterbodenwäsche, denn Salz und Schmutz der letzten Monate müssen entfernt werden. Der Innenraum wird zunächst mit dem feuchten Lappen gründlich ausgewischt, für Lüftungsdüsen und Spalten hilft ein Pinsel.

Fenster und Spiegel sind mit Glasreiniger zu säubern, Teppiche und Sitze werden gesaugt, verschmutzte Matten eingeschäumt und gebürstet. Auch der Kofferraum ist eine Reinigung und Entrümpelung wert. Wichtig: Der Motorraum darf nur mit einem vorhandenen Ölabscheider gereinigt werden, daher ist eine Waschbox der richtige Ort. Hochdruckreiniger dürfen zudem nicht auf Zündanlage oder Elektrik gerichtet werden. Bei dieser Gelegenheit sollten auch Motorölstand, Bremsflüssigkeit, Kühlflüssigkeitsstand und Servo-Ölstand kontrolliert. Wer es sich zutraut, nimmt den Luftfilter heraus und klopft ihn gründlich aus, zum Schluss werden die Radkästen gereinigt.

Autoreinigung mit Trockeneis

Ist die Verschmutzung zu stark, hilft nur noch eine Trockeneisreinigung. Diese funktioniert ähnlich wie das Sandstrahlen, nur dass hierbei sogenannte Trockeneis-Pellets als Strahlmittel verwendet werden. Durch eine sehr schnelle chemische Entspannung wird Trockeneis aus flüssigem Kohlendioxid hergestellt. So entsteht ein -79 Grad Celsius kalter Kohlendioxid-„Schnee“, der dann in bis zu drei Millimeter große Pellets gepresst wird.

Da das Trockeneis über keinen flüssigen Aggregatzustand verfügt, wird es sofort nach dem Auftreffen auf die zu reinigenden Flächen wieder gasförmig und gelangt als Kohlendioxid in die Atmosphäre zurück. Mit einem Druckluftstrahl werden die Pellets im Trockeneisstrahlgerät dosiert und über einen Schlauch mit Düse und Pistole auf ca. 150 Meter pro Sekunde beschleunigt.

Der Reinigungseffekt erfolgt dabei durch drei Haupteffekte: Der erste Effekt ist der kinetische Effekt, wobei die Trockeneispellets mit Schallgeschwindigkeit auf die Flächen aufprallen und den Schmutz brechen lassen. Der zweite Effekt ist der thermische Effekt, der den Schmutzbelag durch die äußerst niedrigen Temperaturen spröde macht. Des Weiteren führt der thermische Effekt zur Rissbildung und zur Versprödung des Belages, wodurch das Trockeneis nun auch unter den Belag gelangen kann. Der dritte Effekt ist der Sublimations- oder auch Explosionseffekt, wobei das Trockeneis beim Auftreffen durch die Fläche dringt und sofort verdampft. Dieser explosionsartige Vorgang bringt eine etwa 700-fache Volumenausdehnung mit sich und führt zum Abheben des Belages.

Da die Trockeneisreinigung ein völlig trockenes Verfahren ist, bleiben auch keine Strahlmittelreste wie zum Beispiel beim Sandstrahlen zurück. Somit können auch Bereiche gereinigt werden, in denen sich mit anderen Strahlverfahren das Strahlmittel in unzugänglichen Ecken und Ritzen ansammeln würde.